Nordmärker Heraldik

Nordmärker Heraldik

Die Nordmärker Wappenrolle

beherbergt eine Vielzahl von Familien-, Baronie-, Stadt- und Landeswappen. Eine (leider nicht mehr aktuelle) Auflistung findest du hier - oder unter - aktuell - 'Kategorie Wappen' auf den Spezialseiten.

Das Wappenrecht ist an Land und / oder Adel gekoppelt - d.h. Bürgerlichen ist es verwehrt, ein Wappen zu führen. Der Verlust des Wappens (das Streichen aus der Wappenrolle) ist somit auch der Verlust des Adelsstandes.

Im Herzogtum am Großen Fluß wacht Nordmark, der Herold, mit seinen Persevanten über die Wappenrolle. Er genehmigt, bestätigt, prüft, verweigert, trägt ein und streicht die Wappen des Herzogtums.

Irdisch helfen wir gerne bei der Konzeption und erstellen das Wappen nach euren Wünschen. Meldet euch per Mail an Herold (at) Nordmarken (Punkt)de bei Tina & Frank.

Wappengestaltung

Dieselben Grundlagen für die Gestaltung eines Wappens wie in den allgemeinen Wappenregeln Aventuriens gelten auch in den Nordmarken. Die Heraldik ist – aventurisch wie irdisch – eine sehr alte Wissenschaft.

Verwendet werden in der heraldischen Farbgebung die

Metalle (diese sind keine Farben)

  • Gold (gelb) und
  • Silber (weiß),
  • in sehr seltenen Ausnahmefällen Kupfer (orange)

sowie die Farben

  • Blau,
  • Rot,
  • Purpur (nicht im Mittelreich verwendet!),
  • Schwarz und
  • Grün.

Als Dritte Kategorie gibt es noch das Pelzwerk

  • Hermelin (Das gesamte Feld bestreut mit drei schwarzen Punkten über einen schwarzen Strich auf weiß),
  • Gegenhermelin (weiß auf schwarz),
  • Goldhermelin (dasselbe auf gelb) und
  • Gegenhermelin in Gold
  • Eisenhutfeh (Eichhorn) und
  • Gegenfeh (beides blau auf weiß in unterschiedlicher Anordnung)

Alle drei Rubriken ergeben die Tinkturen (seltener: Tingierung genannt).

Bei Schemazeichnungen kann die Farbe durch eine farbspezifische bestimmte Schraffur dargestellt werden, für Details hierzu empfehle ich diesen Artikel.

Mischfarben oder Zwischentöne gibt es in der aventurische Heraldik nicht – d.h., ein Grün ist immer ein Grün, es wird nicht zwischen Hell- oder Dunkelgrün unterschieden. Rosa, braun, grau, violett & Co werden nicht genutzt.

Bei den abgebildeten Objekten unterscheidet man

Heroldsbilder

Die geometrische Aufteilung eines Schildes durch von Schildrand zu Schildrand verlaufende Linien, mindestens aber eine Zweiteilung des Schildes.

Gemeine Figuren

Alles andere, was auf dem Schild liegt – Greifen, Tieren, Pflanzen, Objekte.

Die gemeinen Figuren werden stark symbolisiert und nicht lebensecht dargestellt. Sie können in abweichenden Farben ‚bewehrt’ (d.h., Klauen, Zähne, Krallen in abweichender Farbe) werden – So mag z.B. ein silberner Greif rot bewehrt sein, d.h., der weiße Greif im Wappen hat rote Krallen. Die Blickrichtung bzw. Ausrichtung einer solchen Figur geht standardmäßig nach heraldisch rechts (d.h., rechts vom Schildträger aus gesehen, links in der Draufsicht). Soll die Blickrichtig anders sein, wird dies in der Blasonierung gesondert genannt. Mit der Blickrichtung ist in den Nordmarken keine Wertung verbunden.

Achtung! Manche der gemeinen Figuren können nicht frei gewählt werden, sondern werden von diversen Lehnsherren oder Kirchen vergeben. Z.B. darf nur derjenige einen Barsch im Wappen führen, dem dies vom Nordmärker Herzogenhaus erlaubt wurde; Greif, Fuchs, Gans, Löwe und Rabe werden von Praios-, Phex-, Travia-, Rondra- und Boronkirche gestattet. Bei diesbezüglichen Wünschen oder im Zweifelsfall bitte die Kanzlerin fragen!

Der Sinn eines Wappens ist es, über große Entfernungen klar und deutlich erkannt zu werden (z.B. auf einer Fahne oder einem Schild bei einem Feldzug). Daraus ergibt sich

  • Grundregel I:
    So einfach und schlicht wie möglich!
    Dazu zählt auch: ein so großer Kontrast wie möglich!
    Um das zu erreichen, gelten
  • Grundregel II
    Keine Mischfarben, keine Schattierungen, nur klare Grundfarben verwenden.


  • Grundregel III:
    NIEMALS Farbe an Farbe, Metall an Metall oder Fell an Fell stoßen lassen!

    D.h., kein blauer Turm auf grünem Feld. Blauer Turm auf weiß (silber) oder goldener (gelber) Turm auf grün sind dagegen o.k. Oder ein schwarzer Turm auf Hermelin oder Feh ist ebenalls perfekt.

  • Grundregel IV:
    Jedes Objekt kann prinzipiell in jeder heraldischen Tinktur dargestellt werden.

    Naturgetreue Farben sind nicht notwendig (und meist auch nicht sinnvoll).

  • Grundregel V:
    Je klarer und einfacher ein Wappen ist, desto ‚älter’ und wertvoller ist es.Weniger ist mehr! Nutzt so wenig Tinkturen wie möglich – ein Wappen mit zwei Tinkturen ist besser als eines mit mit drei.>



Nordmarkenspezifisch kommen noch einige Besonderheiten hinzu:

  • Rot als Tinktur wird vor allem in Gratenfels verwandt, in den restlichen Grafschaften ist es selten bis gar nicht zu finden
  • Im Isenhag und Elenvina sind Fellfarben sehr gebräuchlich und beliebt
  • Sehr gerne werden Götternähe und Herzgentreue durch die Farben ausgedrückt – Gold = Praioskirche, blau oder grün = Herzogenhaus
  • Geteilte Wappen werden vermieden und nicht eingesetzt. Ebenso gevierte Wappen. Beschränkt euch auf einfache Schilde mit optimalerweise nur einer Figur.
  • Als graphische Eigenheit werden die Nordmärker Wappenschilde üblicherweise spitz zulaufend dargestellt.
  • Pfalzgrafschaften und bergkönigliche Lehen verfügen üblicherweise über einen Rand im Zinnenschnitt
  • Sehr beliebt ist auch ein Schildhaupt aus Eisenhutfeh, wie z.B. im Wappen Rittergut Schwarzklamm, oder gezackt wie bei Haus Weiseprein
  • Lehen der zwergischen Bergkönige (Bergwachten, nicht die Lehen, die in das menschliche Adelsgefüge eingebunden sind) führen meist einen oktagonalen Schild.

Der Verlust des Wappens ist gleichzeitig der Verlust des Rechtes, ein solches zu führen – und damit der Abschied aus dem Adelsstand – eine Sache, die nur sehr, sehr selten vorkommt.

Um ein Wappen auch nach einer bloßen Beschreibung, ohne eine Abzeichnung desselben vor Augen zu haben, korrekt wiederzugeben, gibt es die korrekte Blasonierung des Wappens – seine Beschreibung nach formalisierten heraldischen Regeln.

Die Reihenfolge beim Blasonieren ist folgende:

  1. das Feld
  2. das zentrale Stück (Heroldsbild, gemeine Figur)
  3. falls das zentrale Stück mit anderen Objekten belegt oder verbunden ist, folgen sie direkt im Anschluss
  4. die Beizeichen (z.B. Bastardfaden, Turnierkragen, Verstümmelungen oder Verminderungen (z.B. statt eines Tieres nur dessen abgeschnittener (glatter Schnittrand) oder gerissener (gezackter Schnittrand) Kopf) – diese werden zur Unterscheidung jüngerer Kinder oder unehelicher, aber anerkannter Kinder oder jüngerer Nebenlinien genutzt
  5. mehrere Felder im Schild (in der Reihenfolge der Schildstellen, von heraldisch rechts oben nach heraldisch links unten)
  6. weitere Ebenen wie Mittelschild oder Herzschild und die Figuren darin (in den Nordmarken unüblich)
  7. Helmzier und Helmdecken
  8. Prunkstücke wie Schildhalter und Wappensprüche (ein Wappenmantel wird in den Nordmarken nicht verwendet)

Beispiel: das Wappen der Nordmarken – ohne Helmzier – wird danach wie folgt blasoniert: Auf blau-grün gespaltenem Schild ein linksblickender gekrönter Barsch in silber.

Als Inspiration für Wappen- und Wahlsprüche mag dieser Link hier dienen.